Fast 100 Frauen bei LWB-Frauenkonferenz in Windhuk

05 May 2017
Auf der Vorbereitenden Konsultations für Afrika präsentieren Frauen mit dem Symbol der vier Windmühlenflügel die Frauenbotschaft (v.l.n.r.): Faustina Manyangu (Evangelisch-Lutherische Kirche in Tansania), Ratsmitglied Titi Malik (Lutherische Kirche Christi in Nigeria) und Pfarrerin Dr. Jeannette Ada Maina (Evangelisch-Lutherische Kirche Kameruns). Foto: LWB/A. Weyermüller
Auf der Vorbereitenden Konsultations für Afrika präsentieren Frauen mit dem Symbol der vier Windmühlenflügel die Frauenbotschaft (v.l.n.r.): Faustina Manyangu (Evangelisch-Lutherische Kirche in Tansania), Ratsmitglied Titi Malik (Lutherische Kirche Christi in Nigeria) und Pfarrerin Dr. Jeannette Ada Maina (Evangelisch-Lutherische Kirche Kameruns). Foto: LWB/A. Weyermüller
„Ein Moment der Freude, des Feierns und der Bestätigung von Frauen“

WINDHUK, Namibia/GENF (LWI) – Fast 100 weibliche Delegierte der Zwölften Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB), Mitglieder des LWB-Netzwerks „Frauen in Kirche und Gesellschaft" (WICAS) und eine örtliche Arbeitsgruppe treffen sich vom 6. bis 9. Mai in Namibias Hauptstadt Windhuk zur Vorbereitenden Frauenkonferenz.

„Diese Frauenkonferenz im Vorfeld der Hauptversammlung bietet eine gute Gelegenheit zu ernten, was wir in den vergangenen Jahren innerhalb des Frauennetzwerks auf den Weg gebracht haben“, sagt Pfarrerin Dr. Elaine Neuenfeldt, WICAS-Sekretärin. Einer der wichtigsten Prozesse war „Frauen in Bewegung – von Wittenberg nach Windhuk". Hierbei handelt es sich um einen Prozess, in dem globale und regionale Aktivitäten und Initiativen geplant, strategisch vorbereitet, begleitet und geleitet werden, damit Frauen in der gesamten Gemeinschaft mehr Führungsfunktionen übernehmen können.

Die vier Hauptarbeitsbereiche, nämlich „Ihre Geschichten" (Her-Stories), die Teilhabe von Frauen in Führungspositionen und ordinierten Ämtern, die Umsetzung vom „Grundsatzpapier: Gendergerechtigkeit im LWB“ sowie Frauen und Theologie, werden wichtige Punkte auf der Tagesordnung der Vorbereitenden Frauenkonferenz in Windhuk sein.

„Ihre Geschichten“ ist ein Prozess des Sammelns und Erzählens der Geschichten von Frauen und ihren Erfahrungen in der kontinuierlich andauernden Reformation. Ein passender Auftakt sind Frauen wie Katharina von Bora, die Frau Martin Luthers. „Her-Stories“ sammelt nach wie vor Geschichten von Frauen in der heutigen Kirche und Gesellschaft. „Wir möchten mindestens eine Geschichte pro Mitgliedskirche erzählen", erklärt Neuenfeldt.

Der zweite Schwerpunkt ist die so genannte Ermächtigung von Frauen für Führungspositionen, Entscheidungsfunktionen und ordinierte Ämter. „Die vergangenen fünf Vollversammlungen des LWB haben Frauen im ordinierten Amt bestätigt" erinnert sich Neuenfeldt. „Mehr als 80 Prozent der LWB-Mitgliedskirchen ordinieren Frauen, und es gibt die eindeutige Richtungsentscheidung, dass die Ordination von Frauen zum geistlichen Amt in vollem Umfang möglich werden soll. Die meisten Kirchen, die Frauen noch nicht ordinieren, diskutieren darüber.“

Das „Grundsatzpapier: Gendergerechtigkeit im LWB“ ist das Ergebnis eines Prozesses, der auf der Elften Vollversammlung 2010 auf den Weg gebracht wurde. 2013 verabschiedete der Rat dann das Grundsatzpapier. Seine Umsetzung und Kontextualisierung genießen hohe Priorität. „Der Grundsatz der Gendergerechtigkeit unterstützt die Gemeinschaft beim Erreichen der Gleichstellung von Männern und Frauen durch Maßnahmen zur Förderung von Gerechtigkeit und Würde", erklärt Neuenfeldt. Das Grundsatzpapier wurde bisher in mehr als 20 Sprachen übersetzt.

Die Vorbereitende Versammlung wird sich außerdem mit den Themen Advocacy und Menschenrechte befassen. „Wir betrachten das Vollversammlungsthema 'Befreit durch Gottes Gnade' und die Unterthemen 'Erlösung – für Geld nicht zu haben‘, 'Menschen – für Geld nicht zu haben' und 'Schöpfung – für Geld nicht zu haben' aus theologischer Sicht und aus der Genderperspektive", erklärt Neuenfeldt. „Themen wie Menschenhandel, Genitalverstümmelung von Frauen und Frauenrechte bedürfen einer besonderen  Advocacy-Arbeit der aus dem Glauben heraus handelnden Organisationen."

Ein „Markt der Erfahrungen“ ist Teil des Programms der Vorbereitenden Konferenz. Frauen aus den unterschiedlichen LWB-Regionen präsentieren auf dem Omatala-Marktplatz Projekte und Workshops zu Themen mit Bezug zur Vollversammlung und des Programms „Frauen in Bewegung.“

„Diese Versammlung ist das Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen zahlreicher Beteiligter innerhalb der LWB-Gemeinschaft, die auf eine Fülle von Gaben zurückgreifen kann. Sie ist ein Moment der Freude, des Feierns und der Bestätigung von Frauen als aktive Hoffnungsträgerinnen für einen Wandel in den Kirchen und in der Gemeinschaft“, fügt Neuenfeldt hinzu.

Das Ergebnis der Vorbereitenden Konferenz fließt ein in die Botschaft der Frauen an die Zwölfte Vollversammlung und wird am 10. Mai vorgelegt.

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