Eine starke Botschaft der afrikanischen Frauen

09 February 2017
Auf der Konsultationsveranstaltung für Afrika präsentieren Frauen mit dem Symbol der vier Windmühlenflügel die Frauenbotschaft (v.l.n.r.): Faustina Manyangu (Evangelisch-Lutherische Kirche in Tansania), Ratsmitglied Titi Malik (Lutherische Kirche Christi in Nigeria) und Pfarrerin Dr. Jeannette Ada Maina (Evangelisch-Lutherische Kirche Kameruns). Foto: LWB/A. Weyermüller
Auf der Konsultationsveranstaltung für Afrika präsentieren Frauen mit dem Symbol der vier Windmühlenflügel die Frauenbotschaft (v.l.n.r.): Faustina Manyangu (Evangelisch-Lutherische Kirche in Tansania), Ratsmitglied Titi Malik (Lutherische Kirche Christi in Nigeria) und Pfarrerin Dr. Jeannette Ada Maina (Evangelisch-Lutherische Kirche Kameruns). Foto: LWB/A. Weyermüller

Johannesburg, Südafrika/Genf (LWI) - Die Vorkonferenz der Frauen vom 5. Februar im Vorfeld der Vorbereitenden Konsultation für Afrika in Johannesburg war, so die Botschaft der Frauen, „eine Gelegenheit, nicht nur thematische kontextuelle Konflikte zu entdecken, sondern auch Raum für Dialoge, Netzwerkarbeit, Selbstbestimmung, zukünftige Reform und Transformation durch Erkenntnisse aus der Vergangenheit zu erschließen und sich mit dem Thema der Vollversammlung 'Befreit durch Gottes Gnade' und ihren Unterthemen auseinanderzusetzen."

Mit den vier Flügeln einer Windmühle als Symbol und inspiriert durch den „Atem der Reformation“ überbrachten die Frauendelegierten ihre Botschaft an die Konsultationsteilnehmenden. Sie hatten vier Hauptthemen diskutiert: Frauen in Führungspositionen, Frauen und Theologie, das Projekt „Ihre Geschichten" (Her Stories) und das LWB-Grundsatzpapier für Geschlechtergerechtigkeit. „Diese Themen sind keine Frauenthemen, sondern Themen für die gesamte Kirche.“ Davon ist Colleen Cunningham, Mitglied des Lenkungsausschusses für Frauen in Kirche und Gesellschaft (WICAS), überzeugt.

Geschlechtergerechtigkeit

Indem die Frauen die Umsetzung der LWB-Grundsatzpapier für Geschlechtergerechtigkeit zu einem Thema auf regionaler Ebene machen, können sie die Kirchen nachdrücklich dazu auffordern, diese Politik zu einer Priorität auf allen Ebenen zu erheben. Sie appellierten ebenfalls an die Mitgliedskirchen, als Friedensstifter zu wirken und Konflikte zu lösen, um „in unseren Gemeinschaften Präventionsarbeit zu leisten und Leitungs- und Wiederaufbauarbeiten zu übernehmen“, denn diese Gemeinschaften leider unter Gewalt gegen Frauen und Kinder, an Menschenhandel, häuslicher Gewalt und der Genitalverstümmelung von Frauen.

Frauen in Führungspositionen

„Wie stellt sich unsere Identität als Frauen dar im Blick auf das Amtsverständnis unserer Kirchen und Prinzipien wie dem Priestertum aller Gläubigen, der Taufe und der Sakramente?" Das war eine der zentralen Fragen, die auf der Vorkonferenz gestellt und erörtert wurden. „Wir drängen die Mitgliedskirchen aus unserer Region, die nach wie vor auf dem Weg der vollständigen Inklusion und der Frauenordination sind, diesem Ziel zu entsprechen." Der Dienst von Frauen in der Kirche sei ein Ruf und ein Geschenk an die Kirche.

Das LWB-Quotensystem wurde positiv bewertet. Es würden allerdings in den Mitgliedskirchen der Region ein Vorgaben für Maßnahmen benötigt, um „einen Anteil von 40 Prozent Frauen in allen Entscheidungsgremien zu garantieren.“

Frauen und Theologie

Die Botschaft der Frauen beinhaltet auch einen dringenden Aufruf an die Kirchen, sich nicht von den finanziellen Zuwendungen von Partnern abhängig zu machen, die mit „kompromittierenden Bedingungen verbunden sind, die die Möglichkeiten von Frauen beschneiden oder sie ausschließen.“ Stattdessen bedarf es der Unterstützung dafür, dass Frauen eine theologische Ausbildung absolvieren können und Studienmöglichkeiten bekommen. Außerdem benötigten sie Zugang zu Informationen über Stipendien.

Ihre Geschichten“

Durch das Erzählen der ungehörten Geschichten von Frauen im Rahmen des Projektes „Ihre Geschichten“ eröffnete sich eine völlig neue Sichtweise auf die versteckten Führungsqualitäten und wertvollen Beiträge von Frauen in der Kirche und in der Gesellschaft. Männer und Frauen haben hier die Möglichkeit, die „Reformation in kreativer Weise neu zu denken.“

Das Überreichen der Windmühlen an die männlichen Delegierten beendete die Präsentation und sollte bildhaft den „Atem der Reformation" und seine bewegende Kraft symbolisieren. „Dies ist eine Einladung an alle Männer und Frauen, sich gemeinsam für das Anliegen der Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen", sagte Pfarrerin Dr. Elaine Neuenfeld, LWB-Referentin für Frauen in Kirche und Gesellschaft.

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