Die Zwölfte Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) hat bei ihrem Treffen in Windhuk, Namibia eine Öffentliche Erklärung zur Versöhnung im Zusammenhang mit dem Völkermord in Namibia abgegeben.
„Das Schicksal der Herero, Nama und anderer Ureinwohner unter deutscher Kolonialherrschaft am Anfang des 20. Jahrhunderts bereitet den Völkern Namibias und Deutschlands bis heute Schmerzen“, so die Erklärung. „Es ermutigt uns zu wissen, dass die Regierungen Namibias und Deutschlands diesen Schmerz aufgegriffen haben und einem Prozess verpflichtet sind, in dem die Wahrheit gesagt und Gerechtigkeit getan werden wird.“
“Der LWB weiß aus ähnlichen Erfahrungen rund um die Welt, dass schmerzhafte Erinnerungen nicht verschwinden, bis sie ausgesprochen sind. Erst wenn die Wahrheit gesagt und Gerechtigkeit gesucht ist, kann tatsächliche Versöhnung über den Schmerzen der Vergangenheit stattfinden.”
Die Erklärung würdigt die Rolle, die insbesondere die Kirchen und zivilgesellschaftliche Vereinigungen in den Prozessen “der Versöhnung und der Heilung der kollektiven Erinnerung“ gespielt haben. Sie betont, dass dieser Versöhnungsprozess zwischen NamibierInnen und Deutschen stattfinden muss, der LWB verpflichtet sich jedoch, „Begleitung und Unterstützung zu leisten, sollte diese von unseren jeweiligen Ansprechpartnern angefordert werden.“